Die Absahner im Europa-Parlament.

Das Tagegeld absahnen – eine beliebte, bekannte Zusatzbereicherung vieler EU-Abgeordneter. Das Video zeigt es (einfach klicken).

Die neuste Form des Absahnens (lt. WZ vom 9.1.2010) – diesmal bei den EU-Beamten – sieht so aus: da hat sich der Personalausschuss des EU-Parlaments einfallen lassen, dass sich die Familien der EU-Bediensteten noch mal kräftig bedienen können, wenn sie ihre Kinder in den Urlaub schicken. Liegt nämlich das monatliche Haushaltseinkommen der sog. „hilfsbedürftigen“ Familien zwischen 5.100,- und 6.500,- Euro – netto! – greifen sie noch mal zu und lassen sich gut die Hälfte der Kosten erstatten. Die Parlamentskasse bezahlt es. Jüngstes Beispiel: Schneeurlaub für Kinder im Bergdorf Spiazzi di Gromo in den italienischen Alpen, mit Skikursen und Schneehund-Übungen. Von den fälligen 920,- Euro pro Woche müssen die „armen“ Eltern nur 441,- Euro zahlen.

Kommentiert wird das von der Parlamentssprecherin Marjorie Van Den Broeke mit den Worten: „Der Personalausschuss hilft den Familien, die kein sehr hohes gemeinsames Einkommen haben.“

Wenn sich das „nicht sehr hohe Einkommen“ irgendwo jenseits von 11.000,- Euro bewegt, gibt es immer noch einen Zuschuss von fünf Prozent.

Allerdings: nicht allen Europa-Abgeordneten leuchtet das ein.
„Unglaublich“, meint die CDU-Parlamentarierin und Finanzexpertin Ingeborg Gräßle.

Der Haushaltskontrollausschuss werde die Angelegenheit Ende Januar mit dem Europa-Generalsekretär besprechen. Das Statut für die EU-Bediensteten sei „eine Black Box voller Privilegien“. Zum Teil seien die Beamten besser gestellt als die Abgeordneten (na, und die kassieren schon sehr viel ab, wie man oben sehen konnte).

Machen wir aber Ingeborg Gräßle stark. Geben wir ihr unsere Stimme mit einer E-Mail. Zeigen wir ihr, dass wir hinter ihr stehen, dass wir den Wahnsinn mit den Geldprivilegien in der EU genauso unglaublich finden. Zuspruch macht stark.

Und damit der Zuspruch möglichst stark ist und möglichst viele E-Mails verschickt werden, sollte jeder, der das liest, diese Seite per E-Mail an Freunde und Bekannte versenden. Das ist ganz einfach. So geht es bei Mozilla Firefox: die Seite mit rechtem Mausklick anklicken, dann linker Mausklick auf „Link senden…” und ab die Post. So geht es bei Internet Explorer: erst bei Menüleiste auf “Datei” klicken, dann bei “Senden” auf “Link durch E-Mail” klicken. Und auch ab die Post.

Je mehr E-Mails, desto besser.

Und so einfach geht das mit der E-Mail. Den folgenden Beispiel-Text kopieren und einfügen in die E-Mail an Frau Ingeborg Gräßle.

Beispiel-Text für E-Mails:

Sehr verehrte Frau Gräßle,

als ich las, dass Familien von EU-Beamten mit einem monatlichen Haushaltseinkommen zwischen 5.100,- und 6.500,- Euro – netto! – als hilfsbedürftig gelten und deshalb von der EU-Parlamentskasse mit über 50% Kostenübernahme bezuschusst werden, wenn sie z. B. ihre Kinder in den Schneeurlaub schicken, fand ich das genauso unglaublich wie Sie. Und wenn sich das Haushaltseinkommen irgendwo jenseits von 11.000,- Euro bewegt, gibt es immer noch einen Zuschuss von fünf Prozent. Für wie abgehoben leben die eigentlich im EU-Parlament? Dass Sie die wieder auf den Boden der Tatsachen holen – dafür wünsche ich Ihnen alle Durchsetzungskraft der Welt. Dafür haben Sie meine Stimme.

Mit freundlichen Grüßen

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Autor: Der Herausgeber
Datum: Samstag, 16. Januar 2010 16:20
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