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Das falsche Bild von den schwarzen Schafen.

Sonntag, 15. Juni 2008 12:45

Schwarzes Schaf

So sieht es aus – das immer wieder gern gemalte Bild von schwarzen Schafen in unserer Gesellschaft: irgendwo abseits von den Guten taucht es schon mal vereinzelt auf, zieht über die fetten Weiden der Selbstbedienung und frisst sich dick und dicker. Und wenn alles platzt und rauskommt? Dann winken die anderen Schafe ab und sagen: „Gott sei Dank nur ein paar Einzelfälle”.

Stößt man mal die Türen auf und schaut hinter die Kulissen der sich gern selbst so titulierenden Leistungseliten, ist es vorbei mit dem schönen Bild. Statt hier und da mal ein schwarzes Schaf – riesige Herden von schwarzen Schafen. In den Parteienlandschaften. In den Firmenlandschaften. Hauptaufgabe: sich durch die fetten Pfründe fressen, die ihnen Politik und Wirtschaft offerieren.

Zurück bleibt eine Landschaft ohne Anstand und Moral. Übersät mit maßlosen Geldgierigkeiten in Form von horrenden Abfindungen und Pensionen für Ausstiegspolitiker. Übersät mit diversen Korruptions-Affären (Siemens, Volkswagen). Übersät mit vielen unverständlichen Superboni für Investmentbanker – trotz Fehlspekulationen und Bankenkrisen. Übersät mit abartigen, schamlosen Abfindungen für Manager, von denen der Ober-Abkassierer Wolfgang Ziebert ein hohes Lied singen kann. Ehemals Vorstandschef beim Technologiekonzern Infineon. Trotz unrühmlichem Ende im Mai 2008, trotz miesester Bilanz (370 Millionen Euro Verlust in 2007, dramatisch abgesackte Aktienkurse) sackte er sofort 560.000 Euro Ruhegeld im Jahr ein. Plus ein Übergangsgeld von 860.000 Euro bis zum Ruhestand. Plus sein ordentliches Fixgehalt in Höhe von 1,6 Millionen Euro jährlich bis zum regulären Ende seines Vertrages als Vorstandschef im September 2009.

Das alles sind von der Öffentlichkeit nicht mehr nachzuvollziehende Schamlosigkeiten der Selbstbereicherung, die den Glauben an Wirtschaft und Politik ramponieren und das Klima in der Gesellschaft verpesten. Kein Wunder also, wenn nur noch neun Prozent der Deutschen den Managern von Großkonzernen vertrauen und noch nicht einmal jeder Fünfte daran glaubt, dass die soziale Marktwirtschaft gut funktioniert.

Keine gute Entwicklung. Eine Entwicklung, die spaltet. Und eine gespaltene Gesellschaft schafft Fronten und Feinde – und ist zu allem fähig. Wollen wir Krieg? Doch wohl lieber erst mal Maßnahmen, um die fetten Pfründe für die schwarzen Schafe abzuschaffen. Eine dieser Maßnahmen ist: die höchste Instanz – den Bundespräsidenten Horst Köhler – aufzufordern, gegen die schwarzen Schafe in unserer Gesellschaft vorzugehen. Er hat die Macht und den Einfluss, um aktiv und nachdrücklich auf entsprechende Personenkreise und Verbände in Politik und Wirtschaft einzuwirken.

Fordern wir ihn auf dazu. Hier und jetzt. Mit E-Mails. Je mehr, desto besser – desto größer die Chance, dass die schwarzen Schafe weniger werden.

Den folgenden Beispiel-Text kopieren und einfügen in die E-Mail an Horst Köhler.

Hier der E-Mail-Klick an Horst Köhler.

Beispiel-Text für E-Mails:

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

zu viele schwarze Schafe in der Gesellschaft verpesten das Klima in Deutschland und ramponieren den Glauben an Wirtschaft und Politik. Nur noch neun Prozent der Deutschen vertrauen noch den Managern von Großkonzernen und noch nicht einmal jeder Fünfte glaubt daran, dass die soziale Marktwirtschaft gut funktioniert.

Maßlose Geldgierigkeiten bei Vorstandsgehältern und „goldenen Handschlägen”, horrende Abfindungen und Pensionen für Ausstiegspolitiker, diverse Korruptions-Affären (Siemens, Volkswagen), Steuerfluchtaffären (Zumwinkel), Bespitzelungsskandale (Lidl, Telekom usw.) und Manager, die sich aufführen, als lebten sie auf einem anderen Stern – jenseits von Recht und Gesetz. Das alles führt zu Entwicklungen, die nicht gut sind, die spalten. Und eine gespaltene Gesellschaft schafft Fronten und Feinde – und ist zu allem fähig.

Als Bundespräsident haben Sie die Macht und den Einfluss, um gegen die vielen schwarzen Schafe (es sind Herden) vorzugehen, um heilsam und nachdrücklich auf entsprechende Personenkreise und Verbände in Politik und Wirtschaft einzuwirken.

Ich bitte Sie persönlich, aktiv zu werden und sich dafür einzusetzen, dass die wirtschaftlichen und politischen Abnormitäten in unserem Land zu Minoritäten werden. Damit sich das Klima in der Gesellschaft wieder verbessert. Demokratie ist zu wichtig, um sie sich von schwarzen Schafen kaputt machen zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Thema: Gesellschaft | Kommentare (5) | Autor: Der Herausgeber

Beim nächsten Tanken dran denken: wir können die Spritpreise senken.

Montag, 2. Juni 2008 21:26

Zapfpistole mit Knoten

Yes we can. Um es mit Obama zu sagen. Und um sich von der Yes-We-Can-Stimmung anstecken zu lassen – hier klicken und sich das Barack Obama Music Video ansehen.

Ja, was in Amerika mit vollem Enthusiasmus passiert, können wir auch. Fangen wir mit den Benzinpreisen an. Zwingen wir sie runter. Und so ist der Plan: einen Preiskrieg entfachen. Das heißt: für mindestens ein halbes Jahr keinen Tropfen Benzin oder Diesel mehr kaufen von den zwei größten Gesellschaften TOTAL und SHELL. Woanders ja, aber nicht von denen.

Wenn die zwei größten Ölgesellschaften kein Benzin, kein Diesel mehr verkaufen, werden sie zwangsläufig ihren Preis senken und das wird den gewünschten Preiskrieg in Gang setzen. Von dem wir alle profitieren.

Yes we can. Wir müssen es nur wollen. Und gemeinsam handeln.

Um das gewünschte Ziel zu erreichen, müssen wir Millionen TOTAL- und SHELL-Kunden erreichen. Und das geht so: jeder, der das liest, versendet diese Seite per E-Mail. Ganz einfach. (Bei Mozilla Firefox: die Seite mit rechtem Mausklick anklicken, dann linker Mausklick auf “Link senden…” und ab die Post. Bei Internet Explorer: erstens bei Menüleiste auf “Datei” klicken, dann zweitens bei “Senden” auf “Link durch E-Mail” klicken. Und auch ab die Post). Z.B. an 30 Personen. Mit der Bitte, dass jede dieser Personen diese Seite an 10 weitere Personen schickt. Das ergibt schon 300 Kontakte. Diese 300 senden es an 3.000 Leute. Die nächste Sendung wird 3 Millionen erreichen usw.

Das ergibt in kürzester Zeit viele Millionen Menschen, die Krieg führen gegen die zwei großen Ölgesellschaften und sie mit ihren hohen Benzinpreisen in die Knie zwingen – und gewinnen werden.

Yes we can.

Thema: Wirtschaft | Kommentare (4) | Autor: Der Herausgeber

Politiker schwören, dem Wohle des Volkes zu dienen. Meineid en masse?

Montag, 26. Mai 2008 12:34

Lüge

„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe”. Zig-tausend mal gesprochen, geschworen und unzählige Male gebrochen. (Übrigens: auf Meineid steht mehrere Jahre Freiheitsentzug. Wie viele unserer Politiker müssten wohl hinter Gitter?)

O-Ton vom Neudenker und Verfassungsrechtler Hans Herbert von Arnim: „Berufspolitiker orientieren sich weniger an Gemeinwohl und Richtigkeit, sondern an ihren eigenen Interessen: an Geld und Posten.”

Der Skandal der Diätenerhöhung beweist die Schamlosigkeit, mit der sich Politiker widerrechtlich selbst bereichern.

Widerrechtlich deshalb, weil bereits vor einiger Zeit eine zweistufige Diätenerhöhung um 9,4 Prozent beschlossen wurde und weitere Erhöhungen frühestens 2010 erfolgen sollen. So die Gesetzesbegründung. Für unsere Politiker eine offensichtlich zu lange „Durststrecke”. Also wird jetzt gefordert, jetzt – wo die steigende Beamten- und Richterbesoldung ansteht – die Diäten gleich mit anzukoppeln.

Obwohl diese Koppelung zu diesem Zeitpunkt dem Gesetz absolut widerspricht. Obwohl die Abgeordneten jetzt schon einen besseren finanziellen Status genießen als Bundesrichter ihn je hatten.

Denn zu den Diäten in Höhe eines Bundesrichter-Gehaltes kommt beim Politiker noch jeden Monat die steuerfreie Kostenpauschale in Höhe von 3.820 Euro obendrauf. Bei Bundesrichtern nicht. Und eine üppige Altersversorgung kommt noch hinzu. Bei Bundesrichtern nicht. Und mit lukrativen Nebenjobs können Politiker nebenher noch viel Geld verdienen (was sie ja auch tun). Bundesrichter können das nicht. Auch nicht die vielen – bei Politikern so beliebten – Extravergünstigungen wahrnehmen wie z.B. kostenlose Bahnfahrten, kostenloses Parken, kostenlose Eintritte in Sport- und Kulturveranstaltungen.

Ja, in Sachen Geldgier und Selbstbedienung sind sich die großen Volksparteien innerhalb einer großen Koalition schnell einig. Egal, wie sehr es gegen Recht und Anstand verstößt – wie sehr es Bürgerinnen und Bürgern vor den Kopf stößt, die mit materiellen Nöten kämpfen müssen. Inwieweit die Oppositionsparteien ernsthaft dagegen sind, weiß man nicht. Schließlich profitieren auch sie davon.

Aber wir sind dagegen. Massiver Protest ist angesagt. Hier und jetzt. Mit möglichst vielen Protest-E-Mails an die Parteien. Mit der klaren Forderung, diesen unseligen Diäten-Selbstbedienungs-Egoismus zu beenden.

Protest-E-Mail an die CDU – hier klicken.

Protest-E-Mail an die CSU – hier klicken.

Protest-E-Mail an die SPD – hier klicken.

Protest-E-Mail an die Grünen – hier klicken.

Protest-E-Mail an die FDP – hier klicken.

Protest-E-Mail an die Die Linke – hier klicken.

Je mehr Protest, desto besser. Wir Steuerzahler müssen sonst zahlen.

Thema: Politik | Kommentare (5) | Autor: Der Herausgeber

Die Sauerei mit den Ferkeln.

Mittwoch, 14. Mai 2008 11:04

Ferkel

In Deutschland werden jährlich etwa 20 Millionen Ferkeln in der ersten Woche ihres Lebens die Hoden weggeschnitten. Um das Entstehen des typischen Ebergeruchs zu verhindern. Das passiert ohne Betäubung – bei vollem Bewusstsein, bei vollem Schmerz. Und das deutsche Tierschutzgesetz erlaubt diese Qual.

Man könnte auch betäuben. Aber das würde ja Geld kosten. Ein paar Cents nur. Die will sich der Bauer sparen. Nicht alle. Aber die meisten. Und das sind viele. Schließlich ist Deutschland größter Produzent von Schweinefleisch. Lobenswerte Ausnahmen: die Bauern auf 32 Höfen, die sich dem NEULAND-Verein für tiergerechte und umweltschonende Nutztierhaltung angeschlossen haben, die betäuben und garantieren das.

Wenn also Schweinefleisch – dann nur von denen oder überhaupt nicht.

Bauern, denen ihre wirtschaftlichen Interessen wichtiger sind als die Schmerzen ihrer Tiere wollen wir nicht. Boykottieren wir sie mit ihren Produkten. Und wünschen wir ihnen im deutschen Handel einen Menschen wie Klaas van den Doel, Geschäftsführer des niederländischen Lebensmittelhandelsverbandes CBL, der kurz und bündig feststellte: „Ferkel ohne Betäubung zu kastrieren passe nicht mehr in die heutige Zeit. Deshalb würden die Supermärkte in den Niederlanden ab 2009 kein Fleisch mehr verkaufen, das von Schweinen stammt, die diese Tortur erlitten hätten.” Bravo. Warum nicht auch in Deutschland so?

Ein dickes Lob dem Herrn van den Doel. Und eine saftige Protest-E-Mail an die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Frau Ilse Aigner, die sie wachrütteln soll, dass die betäubungslose Kastrationsmethode zutiefst verabscheuungswürdig ist und sie ihren Einfluss geltend machen solle, das Tierschutzgesetz zu ändern und das betäubungslose Kastrieren von Ferkeln zu verbieten!

E-Mail ist vom deutschen Tierschutzbund – auch textlich – vorbereitet. Einfach hier klicken und abschicken. Je mehr es tun, desto größer die Chance, die schmerzliche Qual von Ferkeln zu beenden.

Thema: Wirtschaft | Kommentare (6) | Autor: Der Herausgeber

Außen hui – innen pfui.

Donnerstag, 8. Mai 2008 15:26

Reichstag Berlin

Miese Zustände, jede Menge. Von ganz oben bis ganz unten. Einst gewidmet “DEM DEUTSCHEN VOLKE” – heute degradiert zum Selbstbedienungsladen, durch Politiker, die sich schamlos selbst versorgen. Mit ständigen, selbst genehmigten Diätenerhöhungen. Mit lukrativen Nebenjobs. Mit horrenden Abfindungen. Mit himmelschreienden Pensionsansprüchen. Alles im Namen “des deutschen Volkes?”

Muss da nicht mal am politischen System kräftig gerüttelt werden?

Neudenker Jens Podeus stellt sich selbst und allen hier im Blog die Frage, ob die Trennung von Legislative, Exekutive und Judikative in unserer Demokratie noch Gültigkeit hat.

O-Ton Jens Podeus:

In allen Parlamenten sitzen überwiegend Staatsbeamte oder vom Staat mittelbare oder unmittelbare Gehaltsempfänger als Abgeordnete. Das zu werden ist insofern attraktiv, als sie über ihre eigene Einkommens-, Renten- und Arbeitssituation bestimmen können und obendrein den Vorzug haben, in ihren Beamtenkarrieren keinerlei Knicks befürchten zu müssen. Denn „es ist ja überaus ehrenvoll, seinem Land zu dienen” – also erstmal sich selbst – durch die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen anhand unverständlicher Gesetze, Verordnungen, Anordnungen und Gebürhenentscheide usw. – also der ganz normale Behördenwahnsinn.

Vor einiger Zeit dämmerte den Politikern, dass das nicht so weitergehen kann. Das aufzuarbeiten erfordert aber wieder einen zusätzlichen Beamtenapparat von mindestens 500 Stellen und ein Budget. Kein ökonomisch denkender Mensch – und das ist heute durchgängige Betrachtungsweise auf das Leben, rationalisiert sich selbst weg. (Sinn des Lebens ist, seine Warenanmutung zu optimieren und seinen Warenwert zu maximieren). Parkinsons Gesetze sind ewiggültig. Das lehrt schon die Geschichte.

Verschlimmernd kommt heute hinzu, dass studierte Politologen sich das Berufsziel Politiker aussuchen. Erforderlich dazu ist, sich in das Schlepptau eines Politikers oder die Seilschaft einer ähnlichen Institution zu begeben, da alles zu lernen, was man braucht, um sich dann selbst in die Karrierebahn zu schießen. Praktische Lebens- und Berufserfahrung stört da nur.

Das Ergebnis: das Parlament repräsentiert nicht seine Staatsbürger sondern seine Staatsfunktionäre. Das ist der Skandal. Die Staatsfunktionäre haben sich ihren Staat gekapert. Sie lenken den Staat nach ihren Interessen. Alle hehren Motive, die sie vorgeben, können in die Tonne gehauen werden. (Traue keinem hehrem Motiv, wenn sich auch ein einfacheres finden lässt. Gibbon). Die eigentlichen Motive sind Einkommenssicherung, Karriere, Altersversorgung sowie alle politischen Weichen so zu stellen, dass die Wiederwahl erfolgt. Deshalb staatsschuldtreibende Wahlgeschenke. Zum Abschluss einer „verdienstvollen” Karriere gibt es noch gut honorierte Posten in staatlichen oder halbstaatlichen Unternehmen.

Deshalb ist zu fordern:

1. Staatsbedienstete gehören nicht ins Parlament. Es wird behauptet, dass ihnen dadurch ein Bürgerrecht verwehrt werde. Wenn ihnen aber so sehr am Wohlgedeihen des Staates liegt, dann sollten sie ihren Staatsdienst vernünftig ausfüllen. Das ist schon genug des Dienstes an der Allgemeinheit.
2. Abschaffung von Staatspensionen für Politiker. Sie sollten in beispielgebender Solidarität in die Rentensozialversicherung einzahlen.
3. Das Parteibuch-Beamtentum ist einzustellen. Es entwertet den Status des neutral dienenden seriösen Beaamten. Dazu gehören die politischen Staatssekretäre. Dies sind nur Sinekurepöstchen für im innerparteilichen Krampf unterlegene.
4. Die Parteifinanzierung wird abgeschafft. Ihr angeblich so wichtiger Beitrag zur politischen Willensbildung soll damit honoriert werden. Ein Beschluss von Parteien für Parteien – widersinnig. In Zukunft bekommt die populistisch erfolgreichste Partei das Meiste. Und das ist nur mit weiterer Staatsverschuldung zu erreichen. Bezahlter Idealismus ist keiner.
5. Das Mandat wird auf zwei Legislaturperioden begrenzt. Angeblich wird eine Periode gebraucht, um sich in die schwierige Materie einzuarbeiten. Die zweite genügt völlig, um die Materie nicht unnötig noch schwieriger zu machen.

Eine gute Zukunft ist nur zu erreichen, wenn die Missstände von heute abgeschafft werden. Das wäre schon eine Revolution wert.

O-Ton Ende von Jens Podeus.

An alle im Blog – Revolution Ja oder weiter so? Gibt’s dazu interessante Meinungen? Ob pro oder contra – alle Kommentare sind willkommen.

Thema: Politik | Kommentare (3) | Autor: Der Herausgeber

Wie lange noch? Carpe diem.

Montag, 31. März 2008 12:02

Zeit

Carpe diem (auf gut deutsch: „nutze / pflücke den Tag”) ist der viel zitierte Ausspruch des römischen Dichters Horaz (65 v. Chr. – 8 v. Chr.), der umso bedeutungsvoller wird, wenn man weiß, wie lange man noch zu leben hat (zumindest statistisch gesehen).

Man weiß es.

Dieser Klick hier macht’s möglich, in die Zukunft zu schauen und die verbleibende Zeit zu erfahren. Ein Klick, der zum Datenstamm des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden führt und der die Lebenserwartung für jeden einzelnen errechnet. Ab hier und heute. Nur Geburtsdatum und Geschlecht eingeben. Das ist alles.

Ein freundlich gemeinter Hinweis-Klick, um sich selbst mal abzuchecken, ob man auf dem richtigen Weg ist. Nutzt man seine verbleibende Zeit wirklich effektiv und sinnvoll? Verplempert man sie nicht viel zu viel mit Tinnef, Nichtigkeiten, Schickimicki und anderem Blödsinn?

Gibt es nicht Dinge im Leben, für die es sich einzusetzen wirklich lohnt? Im kleinsten Kreis um einen herum? Oder im Großen? Für unser Land? In Gesellschaft, Politik, Kultur?

Think it over.

Oder um es mit Horaz zu sagen: carpe diem.

Thema: Gesellschaft | Kommentare (7) | Autor: Der Herausgeber

Werden sie wieder lebendig?

Sonntag, 16. März 2008 2:49

Marx und Engels

Der Casino-Kapitalismus tut alles, um die Herren Marx, Engels & Co wieder auferstehen zu lassen.

Die kapitalistische Gier, die Exzesse, die Rücksichtslosigkeit in der Profitmaximierung setzen den Marsch nach Links in Gang. Auf rund 52% ist das „linke Lager” angewachsen. Zum Vergleich: das „bürgerliche Lager” beträgt nur noch knapp 43% – so wenig wie nie seit der Wahl 2005.

Die linken Parteifunktionäre freut es. Obwohl sie gar nichts dafür können. Die Macher für den linken Aufschwung sitzen auf der anderen Seite: in den Chefetagen der Unternehmen. Es sind das die Zumwinkels, die Pierers, die Essers, die Hartzens. Unterstützt von einer politischen Gilde, die sich schamlos selbst versorgt, mit Nebenjobs, mit horrenden Abfindungen, mit himmelschreienden Pensionsansprüchen.

Marx und Engels lassen grüßen.

Investmentbanker streichen super Boni ein – trotz Fehlspekulationen und Bankenkrisen. Ex-Staatssekretär, bestochen, geschmiert, darf lt. Verwaltungsgerichts-Urteil 446.000 Euro Schmiergeld behalten, weil dafür schon ein Steuerbescheid ergangen ist. Unfähige politische Aufpasser in Staatsbanken, die mal eben kurz 1,2 Milliarden Steuergeld in eine marode Bank schieben – fast zehnmal so viel wie der Kinderzuschlag für Geringverdiener und dreimal so viel wie für die Vermögensbildung der Arbeitnehmer. Der Bankmanager, der für sein Versagen eine Belohnung von 31.500 Euro Monatspension bekommt. Die Subventionsheuschrecke Nokia, die hier Zig-Millionen Subventionen geschluckt hat und nun nach Rumänien springt. Die Korruption in Milliardenhöhe bei Siemens. Die Prostitutions-Exzesse von Managern und Gewerkschaftlern bei Volkswagen. Die Einkommens-Millionäre, die mit ihrem Geld jonglieren, Millionen nach Liechtenstein schaffen und ihren Obolus an die Gemeinschaft verweigern. Der viel gepriesene Aufschwung, der an vielen vorbei geht und nur bei wenigen ankommt.

Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer mehr. Die Mittelschicht wird immer kleiner und rutscht nach unten. Der Marsch nach Links wird immer größer.

Ungerechtigkeiten halten diesen Marsch in Schwung. Ungerechtigkeiten, die nicht von selbst verschwinden, die Auflehnung brauchen. Von jedem. Hier und jetzt – zum Beispiel mit E-Mails an den Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle. Je mehr, desto besser – desto größer die Chance, dass er etwas dagegen tut. Der Marsch nach Links kann ihm nicht gefallen.

Den folgenden Beispiel-Text kopieren und einfügen in die E-Mail an Herrn Rainer Brüderle.

Beispiel-Text für E-Mails:

Sehr geehrter Herr Brüderle,

die Luft ist verpestet in Deutschland von maßlosen Geldgierigkeiten in Wirtschaft und Politik. Von Fällen wie Zumwinkel über diverse Korruptions-Affären (Siemens/Volkswagen) bis hin zu horrenden Abfindungen und Pensionen für Ausstiegspolitiker – von der Öffentlichkeit nicht mehr nachzuvollziehende Schamlosigkeiten, die den Glauben an Wirtschaft und Politik ramponieren, die den Rutsch nach Links in Deutschland verstärken. Nicht zufällig ist das „linke Lager” in Deutschland auf 52% angewachsen. Zum Vergleich: das „bürgerliche Lager” beträgt nur noch knapp 43% – so wenig wie nie seit der Wahl 2005.

Auch wenn viele Unternehmer, Manager und Politiker in Deutschland ehrenhaft und verantwortungsvoll handeln, der „schwarzen Schafe” (es sind Herden) gibt’s zu viele, die alles überschatten und das Klima verpesten.

Als Bundeswirtschaftsminister haben Sie die Macht und den Einfluss, um heilsam und nachdrücklich auf entsprechende Personenkreise und Verbände in Politik und Wirtschaft einzuwirken.

Ich bitte Sie persönlich, aktiv zu werden und sich dafür einzusetzen, dass die wirtschaftlichen und politischen Abnormitäten in unserem Land zu Minoritäten werden. Damit sich das Klima in der Gesellschaft wieder verbessert. Der Rutsch nach Links ist doch wohl nicht in Ihrem Sinn?!

Mit freundlichen Grüßen

Thema: Politik | Kommentare (7) | Autor: Der Herausgeber

Schluss mit der Gurgeldurchschneidenden Religionsfreiheit, die Tiere quält und schächtet.

Donnerstag, 6. März 2008 23:47

Butcher

Eine Religionsfreiheit, die wir nicht haben wollen – aber haben.

Schächten heißt: einem Tier werden bei vollem Bewusstsein mit einem Messer die Halsschlagadern, die Luft- und Speiseröhre und die daneben befindlichen Nervenstränge durchschnitten. Die Tiere leiden unter starken Schmerzen, Atemnot sowie Todesangst und sterben durch Verbluten.

Dieses betäubungslose Schlachten ist Tradition in verschiedenen Religionen. Religionen, die in Deutschland Religionsfreiheit genießen und die diese Tradition – wann immer sich Anlässe dazu bieten – auch problemlos praktizieren.

Eigentlich nicht möglich: denn das Tierschutzgesetz verbietet grundsätzlich das Schlachten von Tieren ohne Betäubung.

Aber doch möglich: man muss nur bei der zuständigen Behörde einen Antrag für eine Ausnahmegenehmigung stellen und behaupten, dass der Glaube dies erfordere. Das Bundesverfassungsgericht will es so. Leider.

Wir wollen das nicht.

Und wer das auch nicht will – hier kann jeder Attacke machen gegen diese Tierquälerei. Mit E-Mails an die Politik.

Den folgenden Beispiel-Text kopieren und einfügen in die E-Mail an die Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel und/oder in die E-Mail an die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Frau Ilse Aigner.

Beispiel-Text für E-Mails (vom Deutschen Tierschutzbund e.V.):

Das Bundesverwaltungsgericht hat am 23.11.2006 eine Entscheidung gefällt, die das Staatsziel ‚Tierschutz’ aushöhlt und dem Schutz unserer Mitgeschöpfe nicht gerecht wird.

Jedes Schlachten ohne Betäubung bedeutet einen qualvollen sowie unnötigen, da vermeidbaren Todeskampf für die Tiere. Während die Tiere bei vollem Bewusstsein verbluten, leiden sie unter grausamen Schmerzen, Atemnot und Todesangst. So etwas darf – unabhängig von den Beweggründen – nicht zugelassen werden!

Zentraler Punkt für die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts – trotz der Aufnahme des Tierschutzes in das Grundgesetz eine Genehmigung für muslimische Metzger zum betäubungslosen Schlachten nicht auszuschließen – ist § 4a Abs. 2 Nr. 2 Tierschutzgesetz, der grundsätzlich eben diese Ausnahmemöglichkeit eröffnet. Bund und Länder müssen nun umgehend tätig werden und das Gesetz dahingehend nachbessern, dass der Staatszielbestimmung Tierschutz voll Rechnung getragen wird! Konsequent kann dies nur die Streichung der Ausnahmeregelung für das betäubungslose Schlachten (§ 4a Abs. 2 Nr. 2 Tierschutzgesetz) bedeuten!

Ich bitte Sie persönlich, aktiv zu werden und sich dafür einzusetzen, dass das betäubungslose Schlachten so schnell wie möglich und ausnahmslos für alle untersagt wird.

Mit freundlichen Grüßen

Thema: Gesellschaft | Kommentare (5) | Autor: Der Herausgeber

Wer den Staat um Millionen betrügt, muss in Deutschland hinter Gittern leben. Sieht bei den Reichen dann oft so aus:

Sonntag, 24. Februar 2008 18:15

Hinter Gitter

Die falschen Gitter. Die richtigen bleiben so manchem Einkommens-Millionär erspart, weil der Staat an Steuerprüfern spart. Und weil er – wo geprüft wird – oft nur sehr selten und sehr wenig prüft.

Zum Beispiel alle 9 Jahre 1-mal. Und wenn man den Länderdurchschnitt jährlich nimmt, lediglich 15 Prozent der Einkommens-Millionäre (Monitor). Und weiter: wo es lokale Interessen stört, wurden laufende Verfahren verschleppt, auf die Seite gelegt, ausgebremst und Einkommens-Millionäre geschont, damit sie mit ihrem Geld in Deutschland bleiben.

Warum also extra nach Liechtenstein gehen? Einfach in Deutschland sein vieles Geld aussitzen. Hinter protzigen Gitterportalen mit noch protzigeren Anwesen dahinter.

Laut Bundesrechnungshof hat dadurch der Staat mehr als zwei Milliarden Euro Steuerausfälle gehabt. Geld, das unser Land gut gebrauchen könnte, um es in Kindergärten, Schulen, in Bildung zu stecken.

Kein Wunder, dass die Wut immer größer wird. Der normale Steuerzahler, dem man die Steuern automatisch abzieht, muss Jahr für Jahr zusehen, wie Einkommens-Millionäre mit ihrem Geld jonglieren und ihren Obolus an die Gemeinschaft verweigern.

Schluss mit dem Zusehen.

Aktiv werden. Druck machen. Unbequem werden. Mit einer Flut von E-Mails an den Bundesfinanzminister Peer Steinbrück. Und Steuergerechtigkeit einfordern. Über 2 Milliarden Euro stehen auf dem Spiel. Je mehr es tun, desto größer die Wirkung. Politiker wollen wieder gewählt werden.

Hier der 2-Milliarden-Euro-Email-Klick an Peer Steinbrück.

Unterstützung für mehr Steuergerechtigkeit auch hier einfordern: beim Bundespräsidenten Horst Köhler, der eine lange Rede darüber hielt: “Sich zu engagieren, tut gut”.

Hier der E-Mail-Klick an Horst Köhler.

Engagieren wir uns. Hier und jetzt. Über 2 Milliarden Euro würden unserem Land, unserer Zukunft sehr gut tun.

Thema: Politik | Kommentare (3) | Autor: Der Herausgeber

Wohin im Alter? Hierhin im Alter!

Donnerstag, 14. Februar 2008 17:56

Altersheim

Für alle, die nicht ins Altersheim wollen und immer noch nicht wissen wohin – hier noch mal die Geschichte von dem Neudenker, der es weis. Zum Schmunzeln und Nachmachen.

Wenn ich einmal in später Zukunft alt und klapprig bin, werde ich bestimmt nicht ins Altersheim gehen, sondern auf ein Kreuzfahrtschiff. Die Gründe dafür hat mir unsere Gesundheitsministerin Ulla Schmidt geliefert: die durchschnittlichen Kosten für ein Altersheim betragen 200 EUR pro Tag!!!

Ich habe – in diesem Fall – eine Reservierung für das Kreuzfahrtschiff „Aida” geprüft und muss für eine Langzeitreise als Rentner oder Rentnerin 135 EUR pro Tag zahlen (kein Witz!!!). Nach Adam Riese bleiben mir dann noch 65 EUR pro Tag übrig. Die kann ich verwenden für:

1. Trinkgelder: 10 EUR/Tag

2. Ich habe mindestens 10 freie Mahlzeiten, wenn ich in eines der Bordrestaurants wackele oder mir sogar das Essen vom Room-Service auf das Zimmer – also in die Kabine – bringen lasse. Das heißt mit anderen Worten, ich kann jeden Tag der Woche mein Frühstück im Bett einnehmen.

3. Die „Aida” hat drei Swimming-pools, einen Fitnessraum, diverse Waschmaschinen und Trockner zur freien Benutzung und sogar jeden Abend Shows.

4. Es gibt auf dem Schiff kostenlos Zahnpasta, Rasierer, Seife und Shampoo.

5. Das Personal behandelt mich wie einen Kunden, nicht wie einen Patienten. Und für 5 EUR Trinkgeld extra pro Tag lesen mir die Stewards jeden Wunsch von den Augen ab.

6. Alle 8 bis 14 Tage lerne ich neue Leute kennen.

7. Fernseher defekt? Glühbirne kaputt? Die Bettmatratze zu hart oder zu weich? Kein Problem, das Personal wechselt alles kostenlos aus und bedankt sich für mein Verständnis.

8. Frische Bettwäsche und Handtücher jeden Tag sind selbstverständlich. Und ich muss nicht einmal danach fragen.

9. Wenn ich im Altersheim falle und mir eine Rippe breche, dann komme ich ins Krankenhaus und muss gemäß der neuen Krankenkassenreform täglich dick draufzahlen. Auf der „Aida” bekomme ich für den Rest der Reise eine Suite und werde vom Bordarzt kostenlos verarztet.

10. Ich habe noch von keinem Fall gehört, bei dem zahlende Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes vom Personal bedrängt oder gar misshandelt worden wären. Auf Pflegeheime trifft das nicht im gleichen Umfang zu.

Nun das Beste.

Mit der „Aida” kann ich nach Südamerika, Afrika, Australien, Japan, Asien – wohin auch immer ich will. Und ich spare jeden Tag 50 EUR und muss nicht einmal mehr für meine Beerdigung ansparen. Mein letzter Wunsch ist dann nur: werft mich einfach über die Reling. Das ist nämlich auch kostenlos.

Falls einige andere schlaue Rechnerinnen oder Rechner mit von der Partie sind, besetzen wir einfach den ganzen Kutter.

PS für unser Bundesministerium/Senioren: bitte dafür sorgen, dass mehr Kreuzfahrtschiffe vom Stapel laufen. Altersheime sind zu teuer.

Und hier noch mal der Klick zu Altersheimen, um selbst zu checken, wie das mit den Kosten aussieht.

Thema: Gesellschaft | Kommentare (17) | Autor: Der Herausgeber