„Lidl“. Der Erfolg billigt die Mittel! Oder?

Rabatte

Der „Stern-Bericht” über die Spitzelmethoden von „Lidl” hat die ahnungslosen Verbraucher, die „Lidl-Kunden” eingeschlossen, aufgeschreckt. Eine geringfügige Kaufenthaltung hat „Lidl” für eine Woche gespürt, aber das war’s dann auch schon.

Umso größer und anhaltender war die Häme der Konkurrenz, die sich diebisch gefreut hat über die Details des ohnehin nicht geliebten Discounters, dessen rüde Methoden im Gegensatz zu den Aldi-Brüdern bei den Lieferanten sehr gefürchtet sind.

Das „mea culpa” inszenierten die „Lidl-Berater” scheinheilig einem Canossagang gleich: Abbitte, Besserung, Wiedergutmachung (300,- EUR Almosen für jeden Beschäftigten) können nicht darüber hinwegtäuschen, dass „Lidl” bleibt, was „Lidl” ist: ein Unternehmen, das genau mit den Methoden groß geworden ist, die es ungeachtet von gut und böse anwendet und praktiziert, auch um das Risiko, dabei einmal unangenehm aufzufallen. Bei einer etwas besseren Entlohnung ihrer Mitarbeiter wären die Spitzelmethoden möglicherweise gar nicht notwendig. Großzügigkeit und Vertrauen wären gut, für „Lidl” jedoch sind Misstrauen und Kontrolle besser.

Dass „Lidl” trotz oder gerade wegen dieser perfekt durchgeführten Spitzelmethoden extraordinär gut verdient, zeigt das Vorhaben, bei Aachen die größte Schokoladenproduktion der Welt zu bauen. Insider vermuten dem Vernehmen nach, dass „Lidl” demnächst auch Bestattungen anbieten wird. Spürhunde von „Lidl” haben herausgefunden, dass hier ein großes Potential schlummert.

Es gibt keinen Grund, die Zukunft schwarz zu malen, wir haben immerhin Herrn Schwarz, den Inhaber von „Lidl”. Übrigens: das Vermögen von Dieter Schwarz wird auf 10,25 Mrd. € geschätzt.

Alles paletti? Weiter bei „Lidl” einkaufen? Wer mit Superreichtum, gepaart mit super unethischem Verhalten, keine Probleme hat, tut es. Wem die „Lidl-Methoden” zuwider sind, kauft woanders. Und schickt Protest-E-Mails an die Geschäftsleitung des örtlichen „Lidl-Marktes”. Einfach hier klicken. Je mehr es tun, desto besser.

Die Macht der Verbraucher ist super stark.

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Autor: Heinz Richard Darius
Datum: Montag, 28. April 2008 13:59
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4 Kommentare

  1. 1

    Es ist in der Tat an der Zeit, dass sich der Verbraucher seiner Macht, die er an der Kasse hat, bewusst wird und diese viel stärker nutzt als bisher. Nur dann werden auch die Unternehmen in ihrem Auftreten und Handeln, in ihrer Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern umdenken.

  2. 2

    Hab Protest-E-Mail geschickt – und – was Wunder – E-Mail zurück bekommen, mit Sonderangeboten. Wie witzig. Um die zum Umdenken zu kriegen, darf man den Laden nicht mehr betreten. Sollten möglichst viele tun!!! Gibt doch genügend andere Billiganbieter. Die Macht der Verbraucher kann so wirkungsvoll sein. Schade, dass das so wenige begreifen.

  3. 3

    Jetzt noch der Brötchen-Skandal bei Lidl (aufgedeckt von Günter Wallraff): Schimmel-Bäckerei als Lidl-Lieferant liefert igit-igit-Brötchen bei unseligen Arbeitsverhältnissen – wer da immer noch bei Lidl kauft, der ist nicht mehr zu retten.

  4. 4

    Mega-geile-supertolle Headline!

    Küsschen

    Ekard

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