Der Flügelschlag eines Schmetterlings kann einen Sturm entfachen.

Schmetterling

Die Wissenschaft nennt das den Schmetterlingseffekt. Der Effekt, der darin besteht, dass komplexe, dynamische Systeme sehr empfindlich reagieren – auf kleinste Veränderungen, auf geringfügigste Nuancen bei den Anfangsbedingungen. Kleine Veränderungen am Anfang können zu einer völlig anderen Entwicklung führen und am Ende ein ganzes System vollständig und mächtig verändern. So kann ein Sturm entstehen. Nicht nur in der Natur.

Das jüngste Beispiel in der Politik: 1989 – die Nacht vom 9. auf den 10. November – der Mauerfall.

Am Anfang war der Flügelschlag der stille Mut, der starke Wille und die Bewegung: „Das Volk sind wir”. Das Ergebnis am Ende: ein Sturm der Begeisterung – ein Sturm aus millionenfacher Freude. Der Schmetterlingseffekt perfekt.

Das schönste Beispiel in der Geschichte, wie es politisch glänzend funktionierte: Veränderungen am Anfang. Neue, glückliche Entwicklung am Ende.

Ein Ergebnis, dass man allerdings nicht bekommt, wenn man nicht aus dem Sofa kommt. Statt Schweige-Mentalität braucht es wache Aktivität. Deshalb bei Missständen nicht passiv bleiben. Aufstehen. Auflehnen. Mit den Flügeln schlagen.

Gründe gibt’s genug. Von der Kinderarmut bis zur Ausbildungsmisere. Vom Missbrauch unserer Steuergelder bis zum Missbrauch unserer Umwelt.

Hier wollen wir unsere Meinungen austauschen, wo es am meisten brennt – wo es am dringendsten nötig ist, dass möglichst viele Schmetterlinge möglichst viel mit den Flügeln schlagen.

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Autor: Der Herausgeber
Datum: Dienstag, 29. Januar 2008 0:59
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4 Kommentare

  1. 1

    Ich fände es gut, wenn mal zum Thema “2-Klassen-Medizin” mit den Flügeln geschlagen wird. Was da abgeht ist himmelschreiende Ungerechtigkeit. Jüngstes Beispiel: meine Mutter musste ins Krankenhaus und wurde mit ihrem Bett auf dem Flur abgestellt. Auf die Frage, was das denn soll, gabs die Antwort: das sei nun mal so, kein Zimmer frei. Auf den Hinweis, sie sei doch privat versichert, kam ein langgezogenes Ach soooo. 10 Minuten später hatte sie ihr Zimmer. Schön für meine Mutter. Aber Schande für unser Gesundheitssystem.

  2. 2

    In der Mittelschicht brennt`s. Ein brennendes Thema. Angst geht um. Im Zentrum der Gesellschaft grassiert die Furcht vor dem Abstieg. Berechtigte Furcht. Immer mehr rutschen nach unten – und bleiben dort. Ein großes Thema, das sich lohnt, herausgestellt zu werden. Gibts Anregungen dazu?

  3. 3

    Aktivität statt Passivität! Schreien statt Schweigen! Aufstehen statt Sitzenbleiben!

    Das ist mit Sicherheit der richtige Weg. Aber es gehört noch etwas anderes dazu. Sich zu organisieren! Online-Demonstrationen sind zwar ganz schön, werden aber niemals die Wirkung einer Kundgebung auf der Straße übertreffen.
    Deshalb mein Aufruf an alle hier: Organisiert euch in Parteien, Gewerkschaften oder Vereinen! Laßt euch nicht einreden, daß man nichts verändern kann und das es deshalb besser ist, sich auf sein persönliches Fortkommen zu konzentrieren. Das wollen uns nur diejenigen glauben machen, die Angst vor einer Veränderung haben. Deshalb engagiert euch! Eure Ideen, eure Ideale werden dringend gebraucht!

    “Politische Inhalte sind wichtiger als organisatorische Schritte.” (Herbert Wehner, 1979)

  4. 4

    Völlig richtig, JensB. Aber Online Protest zu machen ist auch sehr wichtig. Schließlich wurden die seinerzeit geplanten Diäten-Erhöhungen auf Eis gelegt, weil zigtausende von Protest-E-Mails Tag für Tag bei den Politikern einliefen. Dieser Massenprotest per Online hat dann doch dazu beigetragen, auf die unpopuläre Diäten-Erhöhung zu verzichten. So hautnah “Volkes Stimme” zu hören – das hat mehr bewirkt, als so mancher Straßenumzug. Beides ist wichtig: Straße und Online. Aber Online ist direkter.

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